Bakterielle Infektionen bei Kaninchen

Kaninchen stehen auf der Liste der beliebtesten Haustiere ganz weit oben. Fragt man nach dem Grund, hört man sehr oft, dass sie klein, flauschig und niedlich sind, kaum Pflege benötigen und selten einmal krank werden.

Das stimmt allerdings nicht ganz, denn auch Kaninchen benötigen sehr viel Aufmerksamkeit, eine gute Pflege und ja, sie können wie jedes andere Lebewesen erkranken.

Besonders Virus- und bakterielle Infektionen treten bei Kaninchen öfter auf. Je nachdem, um welche Infektion es sich handelt, kann sie bei dem Tier schwere gesundheitliche Schäden hervorrufen und sogar tödlich enden. Der kleine, vierbeinige Freund sollte daher stets gut beobachtet und bei der kleinsten negativen Veränderung ein Tierarzt aufgesucht werden, damit eine ernste Erkrankung sofort erkannt und medizinische Schritte eingeleitet werden können.

Zu den Virus- und bakteriellen Krankheiten, die bei einem Kaninchen auftreten können, gehören folgende Krankheiten.

Die Chinaseuche

Die Chinaseuche ist auch unter dem Begriff RHD bekannt. Sie wird in der Regel von Stechmücken, Parasiten und über kontaminiertes Futter übertragen.

Hat sich ein Kaninchen mit der Chinaseuche angesteckt, ist eine Behandlung so gut wie aussichtslos. Kaum eines der infizierten Tiere wird wieder gesund.

Der Erreger der Chinaseuche ist ein Calicivirus, ein besonders robuster und resistenter Virus seiner Art. Er befällt nicht nur Hauskaninchen, sondern auch die wild lebenden Verwandten, die Feldkaninchen sind gefährdet. Andere Haustiere, wie Hund und Katze oder der Mensch kann sich allerdings nicht anstecken.

Die einzige Möglichkeit, das Kaninchen vor RHD zu schützen, ist eine jährliche Impfung.

Symptome der Chinaseuche

  • Appetitlosigkeit – das Tier frisst nicht mehr
  • es wirkt apathisch
  • beschleunigte Atmung
  • schlechtes Allgemeinbefinden

Die Myxomatose

Diese Viruskrankheit ist recht unberechenbar, da sie keine einheitlichen Symptome bei den Tieren zeigt. Einige Symptome gibt es allerdings, die übereinstimmend mit dieser Erkrankung einhergehen, und zwar:

  • Ausfluss aus den Augen
  • Augenentzündungen
  • geschwollene Augen
  • Ödeme unter der Haut

Impfungen helfen auch hier, die Erkrankung zu vermeiden. Die Tiere müssen regelmäßig zu einem bestimmten Zeitpunkt geimpft werden, einmal im Frühjahr und einmal im Herbst.

Dysenterie

Die Dysenterie ist eine durch Viren oder Bakterien hervorgerufene Darmerkrankung, die in erhöhter Zahl bei jungen Tieren auftritt.

Hauptfaktor sind hier eine Nahrungsumstellung oder eine falsche Ernährung der Jungtiere.

Symptome der Dysenterie sind:

  • starker Durchfall
  • Apathie

Das Gift, welches die Bakterien, zum Beispiel E. coli und Clostridien, absondern, schädigt den Kreislauf der Kaninchen. Wird nicht schnell gehandelt und der Tierarzt aufgesucht, der mit einem Breitbandantibiotikum eine Therapie versuchen wird, sterben die betroffenen Tiere in kürzester Zeit an einer Vergiftung.

Kokzidiose

Die Symptome der Kokzidiose sind ähnlich der einer Dysenterie, nur dass es sich in diesem Fall um Parasiten handelt. Insgesamt gibt es sieben Arten. Die schlimmste befällt die Leber und die Gallengänge der Tiere. Die Symptome bei einer Kokzidiose sind:

  • Appetitlosigkeit
  • starker, schleimiger oder gallertartiger Durchfall
  • aufgeblähter Bauch
  • starke Abmagerung
  • Wasser wird verweigert

Erkrankt ein Kaninchen an Kokzidiose, ist meist mangelnde Hygiene schuld daran. Wird Käfig, Haus und Umfeld des Tieres hygienisch sauber gehalten, können Sie sich nahezu sicher sein, dass sich Ihr vierbeiniger, kleiner Freund nicht infiziert.

Enzephalitozoonose

Die sogenannte „Schiefkopf-Krankheit ist hochansteckend. Der Erreger, ein Parasit, wird über den Urin bereits erkrankter Tiere übertragen. Wird in diesem Fall nicht umgehend beim kleinsten Anzeichen mit einer Therapie begonnen, endet die Krankheit immer tödlich. Das liegt daran, dass dieser Erreger das Nervensystem des Tieres angreift und schwer schädigt.

Symptome, auf die Sie achten und schnell handeln sollten, sind:

  • Lähmungen
  • das Tier dreht sich um die eigene Achse oder in die Seitenlage
  • das Tier hält den Kopf schief
  • keine Koordination
  • starke Gleichgewichtsstörungen, das Tier hat Mühe, auf den Pfoten zu bleiben, fällt immer wieder um

Pasteurellose

Der sogenannte Kaninchenschnupfen und die häufigste Erkrankung. Leider ist auch sie nicht ungefährlich. Die Symptome reichen von Niesen, über Nasenausfluss, verklebte Nasen und erschwerte Atmung. Kaninchenschnupfen ist immer ein Fall für den Tierarzt.