Vorgestellt: der Dalmatiner

Der Dalmatiner ist ein mittelgroßer bis großer Hund, der heutzutage den Weg in viele Familien gefunden hat. Großen Zulauf fand die Rasse, als sie in den Film „101 Dalmatiner“ eine der Hauptrolle spielte. Da erging es dem Dalmatiner wie schon anderen Rassen und Tieren vor ihm – er wurde als Modehund von Hundekennern und Nichtkennern gekauft, weil es gerade in war, diesen attraktiven Hund an seiner Seite zu haben.

Als Ursprungsland nimmt man Kroatien an, deshalb auch der Name Dalmatiner von Dalmatien ausgehend. Im weitesten Sinne spricht vom Balkan und Indien. Während er schon in der Vergangenheit als Begleithund für Kutschen begehrt war, hat er bis heute diesen Vorrecht beibehalten. Heute kann man davon ausgehen, dass er sich als Wachhund nicht eignet, aber dafür in der Wohnung ein ruhiger Familienhund ist. Die Fellpflege nimmt wenig Zeit in Anspruch, allerdings werden sich immer mal wieder kurze Haare finden lassen.

Seine Erziehung gestaltet sich einfach, vorausgesetzt man achtet schon im Welpenalter auf eine klare Struktur. Man darf heute eine Situation nicht zulassen und morgen wieder verbieten. Es gilt auch bei Tieren der Spruch „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ oder mit viel, viel Geduld. Sind sie von klein auf gut sozialisiert, dann kommen sie auch mit anderen Hunden sehr gut zurecht. Allerdings ist es auch bei den Tieren wie bei Menschen, manche mag man, manche nicht. Damit der Dalmatiner nicht träge wird und seine schöne Figur verliert, sind körperliche Betätigungen oder sportliche Aktivitäten zu empfehlen.

Charakter und Aussehen des Dalmatiners

Der Dalmatiner ist im Prinzip ein ruhiger Hund. Er ist ein mittelgroßer bis großer Hund, der gut proportioniert ist, einen ausgeglichenen schlanken Körper besitzt. Der starke Rücken wir von einer gleichmäßigen und geraden Rückenlinie gekennzeichnet. Er besitzt muskulöse Schultern und einen nicht zu breiten Brustkorb, dem sich ein eleganter Hals anschließt. Der schlanke Kopf wird von zwei hoch angesetzten Hängeohren geschmückt, die dazu noch dicht am Kopf anliegen. Bei seinen Augen gibt es zwei Varianten, denn leberbraune Hunde sollten schöne bernsteinfarbene Augen besitzen, während die schwarz-weiß gefleckten Hunde dunkelbraune runde Augen haben sollten.

Das Fell eines Dalmatiners ist einzigartig, denn das weiße Fell wird von schwarzen oder braunen Flecken gezeichnet, deren Umrisse sich klar und deutlich abgrenzenden. Diese Farbgebung wird durch das Scheckungs- Gen beeinflusst. Den Abschluss bildet die sichelförmige Rute des Hundes, die bis zu seinen Sprunggelenken reicht. Die Widerristhöhe der Rüden liegt bei 56-62 cm, während die Hündin nur zwischen 54-60cm groß wird. Das Idealgewicht sollte beim Rüden zwischen 27-32 kg liegen aber bei der Hündin sind 24-29 kg ideal.

Die Welpen der Dalmatiner

Der Augenblick, wenn die Welpen geboren werden, ist immer etwas ganz besonderes in der Familie. Normalerweise kommen die Welpen ganz weiß zur Welt und erst im Alter von ca.10-14 Tagen bilden sich die Flecken aus. Wenn der Junghund dann ein Jahr geworden ist, ändert sich das Fleckenmuster der Tiere nicht mehr. Zurzeit werden aber Hunde, die von Geburt an schwarze Flecken haben, sogenannte Platten, nicht zur Zucht zugelassen. Platten sind größer als die normalen Flecken. Sie bilden sich meist am Kopf und an den Ohren aus. Auch Welpen, die mit verschiedenen Augenfarben (Bicolor) geboren werden, sind von der Zucht ausgeschlossen. Der Grund dafür ist, dass diese Tiere oftmals Taubheit vererben. Wenn der Welpe keine dieser Ausschlusskriterien besitzt, dann steht ihm ein gutes Hundeleben bevor. Dalmatinerwelpen sind äußerst lebhaft, sind aber trotzdem freundliche und ausgeglichene kleine Hunde. Seine Welt sollte in dieser Zeit ausgefüllt sein mit ausreichend spielen, sich bewegen, fressen und schlafen. Das alles in ausgewogenen Maßen.

Dalmatiner sind intelligente Hunde, die in Verbindung mit sehr hoher Sensibilität zu sehr angenehmen Begleitern werden. Er beobachtet sein Umfeld ganz genau und er kann in seinen Ruhezeiten sehr verschmust und zuwendungsbedürftig sein. In der Erziehung sollte mit Lob und liebevolle Bestätigung gearbeitet werden, denn darauf reagiert der Hund besser, egal ob als Welpe oder als ausgewachsener Hund. Viel Autorität verunsichert den Hund nur.

Ein Dalmatiner bindet sich meist eng an sein Rudel, das bleibt auch so, wenn der Hund erwachsen ist. Da er früher auch als Wachhund gehalten wurde, ist dem Dalmatiner ein sehr ausgeprägtes Selbstvertrauen erhalten geblieben. Aber Vorsicht, wenn sich dieses Selbstvertrauen darin äußert, dass der Hund die Rudelführung übernehmen will, dann sollte ihm das konsequent, aber auch freundlich klargemacht werden, dass er nicht der Chef ist.

Die Erziehung dieser Hundewelpen

Wer sich einen Dalmatiner Welpen kaufen möchte, der sollte wissen, dass so ein kleiner Kerl lebhaft ist, viel Auslauf und viel Liebe braucht. Allerdings sollte man Stress und Druck meiden, denn darauf kann so ein kleiner Kerl sehr sensibel reagieren. Trotzdem besitzt er einen starken Charakter und deshalb kann er durchaus einmal eigensinnig werden, wenn er merkt, dass sein Besitzer die Führung schleifen lässt. Der Halter sollte es auch unbedingt vermeiden, einen autoritären Führungsstil anzuwenden. Klare Konsequenzen, eindeutige Anweisungen und Geduld sowie eindeutige Befehle wird es dem Hund leicht fallen, den Wünschen von Herrchen und Frauchen zu folgen. Er versteht die Kommandos schnell, denn der Dalmatiner ist eine sehr wissbegierige und schnell lernende Hunderasse. Dalmatiner Welpen sind humorvoll, aktiv und anpassungsfähig. Aufgrund seines dünnen Felles ist der Dalmatiner für eine Zwingerhaltung nicht geeignet. Sportliche Tätigkeiten sind für den Dalmatiner ein Vergnügen, denn er braucht viel Bewegung. Tägliche Spaziergänge und geeigneter Hundesport begeistern den Hund, mit Suchspielen, Dog Dance und Clickern kann das Ausbildungsprogramm erweitert werden. Auch eine Ausbildung als Rettungshund wäre für den Dalmatiner denkbar, genauso wie das laufen am Fahrrad, apportieren oder schwimmen, dem Hund macht einfach alles Spaß. Außerdem eignet er sich auch für Hundesportarten wie Agility oder Obedience.

Fellpflege

Da der Hund sehr kurzes Fell hat, entfällt zeitaufwendiges Bürsten und Kämmen. Mit einer guten Bürste hat man schon den meisten Dreck aus dem Fell heraus gebürstet. Mit einem feuchten Tuch kann man das Fell wieder zum Glänzen bringen. Sollte es doch notwendig werden, den Hund zu baden, dann sollte man spezielle Hundeprodukte verwenden, damit der pH-Schutz des Felles nicht vernichtet wird. Die Krallenpflege sollte auch nicht vernachlässigt werden. Auf Flöhe und Zecken sollte man unbedingt achten und sich die entsprechenden Schutzmittel zulegen, da besonders die Zecken bösartige Krankheiten übertragen können.

Lebenserwartung

Ein Dalmatiner kann zwischen 12 und 14 Jahre alt werden. Natürlich gibt es auch Exemplare die älter werden können, aber es gibt auch Tiere, die dieses Alter nicht erreichen können. Die Ursachen können Krankheiten sein. Davon gibt es auch viele Krankheiten, die es hauptsächlich nur beim Dalmatiner gibt.

Gesundheit der Hunde

Hier sollen einige Krankheiten aufgezählt werden, die den Dalmatiner betreffen:

Taubheit

Laut Studien ist belegt, dass bei Dalmatinern rassespezifische Gesundheitsprobleme auftreten. Ca. 4% aller Dalmatiner kommen taub zur Welt. Ein seriöser Züchter lässt seine Welpen testen, und eine audiometrische Untersuchung durchführen lassen. Der Schaden entwickelt sich meist einseitig oder auch beidseitig als Folge einer Störung der Pigmentbildung. Bei blauäugigen Hunden tritt die Erkrankung häufiger auf. Ein Taubheit verursachendes Gen konnte bisher noch nicht identifiziert werden.

Harnsäuretransportsystem

Dalmatiner ein gestörtes Harnsäuretransportsystem haben. Damit es nicht so weit kommt, sollte man eine purinarme Ernährung beachtet werden. Purin ist in Hefe, Fisch oder in den Innereien enthalten. Sollte der Hund schon unter Allergien leiden, ist ein spezieller Ernährungsplan zu empfehlen.

Immunschwäche

Dalmatiner leiden oftmals auch an einer Immunschwäche. Darum ist es sinnvoll, dem Futter Omega 6 und 3 Fettsäuren beizugeben. Diese sind auch im Rapsöl enthalten.

Dalmatiner-Leukodystrophie

Diese Krankheit ist sehr selten und vor allem eine erblich bedingte Erkrankung des Zentralnervensystems. Die Krankheit äußert sich in Seh- und Bewegungsstörungen. Für den Hund verläuft die Erkrankung dramatisch, denn schon bei Jungtieren tritt die Krankheit auf und sie führt rasch zum Verlust der Sehfähigkeit und zu Koordinationsstörungen, sodass die Bewegung immer unkontrollierter wird.

Fazit

Wer sich also zu einem Dalmatiner hingezogen fühlt, bzw. diese Rasse liebt, der sollte sich erst einmal vor Augen führen, ob er den Ansprüchen des Hundes gerecht werden kann. Für einen Menschen, der täglich acht Stunden arbeiten muss, ist die Anschaffung eines Hundes nicht geeignet. Der Hund braucht viel Auslauf, er muss täglich mindestens 3-4-mal zum Gassi gehen mit dem Hund raus. Bei der Erziehung braucht der Hundehalter ebenfalls viel Zeit, damit sich Hund und Hundehalter aufeinander einstellen können. Der Hundehalter sollte am besten schon über Erfahrungen, bzw. Wissen über die Hundehaltung und Erziehung haben. Er sollte selbst im Wesen ausgeglichen sein und sich über die Verantwortung gegenüber dem Tier bewusst sein.

Weiterführende Links – Dalamatinerhilfen