Die artgerechte Zwerghamster-Haltung – So einfach gehts!

Die kleinen, quirligen Zwerghamster sind als Haustiere sehr beliebt. Im Gegensatz zu ihren großen Verwandten, den Goldhamstern, sind die kleinen Nager oft auch tagsüber aktiv und passen sich dem Tagesrhythmus ihres Halters an. Da Zwerghamster sehr zerbrechlich sind, sind sie als Streicheltiere nur bedingt geeignet. Da spielt die artgerechte Zwerghamster-Haltung natürlich eine äußerst wichtige Rolle und Sie sollten alles Mögliche dafür tun, dass sich der kleine Hamster bei Ihnen wohlfühlt.

Was müssen Sie über Zwerghamster wissen?

Grundsätzlich sind Zwerghamster nachtaktive Tiere, passen sich jedoch bis zu einem gewissen Grad an den Tagesrhythmus ihres Halters an.

Dennoch kann es vorkommen, dass der kleine Nager nachts viel Lärm macht, wenn er durch seinen Käfig oder sein Laufrad flitzt. Aus diesem Grund sollte der Hamsterkäfig in einem Raum untergebracht werden, wo das Tier seinen natürlichen Gewohnheiten nachgehen kann und dabei niemanden stört.

Tagsüber braucht der Zwerghamster viel Ruhe. Durch zu viel Lärm wird sein natürlicher Rhythmus gestört und das Tier reagiert gestresst. Die Lebenszeit des Zwerghamsters kann sich dadurch erheblich verkürzen.

Zwerghamster sind Einzelgänger und dürfen nicht zusammen mit Artgenossen in einem Käfig gehalten werden. In den ersten Lebenswochen verstehen sich Zwerghamster sehr gut mit ihren Artgenossen. Dies lässt aber mit der Zeit nach und es kann bei einer Gruppenhaltung untereinander zu Streitigkeiten mit schwerwiegenden Verletzungen kommen. Daher ist es am besten, jedem Tier von Anfang an seinen eigenen Käfig zur Verfügung zu stellen.

Eins haben alle Zwerghamster-Arten gemeinsam – sie benötigen ein ausreichend großes Gehege das genügend Platz zum Bewegen bietet.

Wie sieht der optimale Käfig bei einer artgerechten Zwerghamster-Haltung aus?

Da Zwerghamster sehr bewegungsfreudige Tiere sind, ist ein großes Gehege für sie sehr wichtig. Der Käfig sollte mindestens eine Größe von 80 x 50 x 40 cm (LxBxH) haben. Hier gilt – je größer, desto besser. Optimal ist eine Grundfläche von mindestens 1 m².

Je größer der Zwerghamsterkäfig ist, desto mehr Gestaltungsmöglichkeiten gibt es. Bei einem Käfig mit Gitter muss unbedingt darauf geachtet werden, dass der Abstand zwischen den einzelnen Stäben nicht zu groß ist. Besser geeignet ist ein Zwerghamsterkäfig aus Holz. Auch ein Terrarium oder Aquarium kann verwendet werden.

Zwerghamster sind nicht nur sehr bewegungsfreudig, sondern auch abenteuerlustig. Deshalb ist es wichtig darauf zu achten, dem kleinen Nager immer wieder Abwechslung zu bieten. Mehrere Etagen im Zwerghamsterkäfig vergrößern die Nutzfläche. Außerdem kann der Käfig kreativ eingerichtet werden. Wurzeln und Äste bieten gute Kletter- und Versteckmöglichkeiten für das Tier. Wird die Einrichtung nach jeder Reinigung des Käfigs neu angeordnet, kommt nicht so schnell Langeweile auf.

Welches Zubehör brauchen Sie bei einer artgerechten Zwerghamster-Haltung für Ihren Hamster?

Die artgerechte Einrichtung des Käfigs ist genauso wichtig wie die Größe des Hamsterheims. Sinnvoll ist ein Mehrkammernhaus mit mehreren Eingängen. Weiterhin braucht der Zwerghamster ein auf seine Größe abgestimmtes Laufrad, um seinem Bewegungsdrang gerecht werden zu können. Eine große Schale gefüllt mit Chinchillasand unterstützt den Nager bei seiner Pflegeroutine. Diverse Spielzeuge zum Klettern sollten ebenso vorhanden sein.

Besonders wichtig ist ein Trinknapf oder eine Trinkflasche. Ein Futternapf kann verwendet werden, muss aber nicht. Wird das Futter im Käfig verteilt, muss es der Hamster suchen und dies unterstützt wiederum die artgerechte Zwerghamster-Haltung.

Was frisst ein Zwerghamster?

Zwerghamster ernähren sich hauptsächlich von Trockenfutter, brauchen aber auch Frischfutter und tierisches Eiweiß. Im Fachhandel sind fertige Futtermischungen erhältlich. Darin sollten neben Samen, getrocknetem Gemüse und Kräutern auch getrocknete Larven enthalten sein. Trockenfutter sollte dem kleinen Nager jederzeit zur Verfügung stehen.

Für ein erwachsenes Tier reicht für eine artgerechte Zwerghamster-Haltung im Regelfall ein Teelöffel pro Tag. Zusätzlich zum täglichen Trockenfutter bekommt der Zwerghamster eine kleine Portion Frischfutter. Hierfür eignen sich zum Beispiel Salat, Gras oder Gartenkräuter oder ein kleines Stück Möhre, Gurke oder Zucchini.

Frisches Trinkwasser sollte dem Zwerghamster natürlich immer zur Verfügung stehen.

Welche Zwerghamsterarten gibt es?

Insgesamt gibt es 20 Zwerghamsterarten. Als Haustiere werden jedoch nur vier gehalten:

  • Dschungarische Zwerghamster
  • Chinesische Streifenhamster
  • Campbell Zwerghamster
  • Roborowski Zwerghamster.

Dschungarischer Zwerghamster

  • Größe: 9 bis 11 cm
  • Gewicht: 19 bis 45 g
  • Lebenserwartung: etwa 2,5 Jahre
  • Farbe: Weiß bis Grau, schwarzer Aalstrich

Der Dschungarische Zwerghamster ist zwar bisher wenig erforscht, dennoch ist er die bekannteste Zwerghamsterart. In der Natur lebt er hauptsächlich in den kargen Steppengebieten in Kasachstan und Sibirien. Da er keinen Winterschlaf hält, wechselt in der kalten Jahreszeit seine Fellfarbe von Grau zu Weiß. Dschungaren sind besonders bewegungsfreudig und klettern gerne über Korkröhren, Wurzeln und an den Gitterstäben entlang. Charakterlich sind sie eher ruhig und agieren überlegter als ihre Artgenossen.

Chinesischer Streifenhamster

  • Größe: 8 bis 13 cm
  • Gewicht: 30 bis 45 g
  • Lebenserwartung: etwa 3 Jahre
  • Farbe: Graubraun, schwarzer Aalstrich

Der Chinesische Streifenhamster lebt vorrangig in Halbwüsten und Waldsteppen. Er hat einen längeren Schwanz als die anderen Zwerghamsterarten und ähnelt deshalb äußerlich eher einer Maus. In der Natur leben in unterirdischen Bauten bis zu fünf Tiere in einer Gruppe zusammen. Chinesische Streifenhamster halten Winterschlaf und werden erst ab Ende Februar/Anfang März wieder aktiv.

Als Haustiere werden noch sie noch recht selten gehalten. Die guten Kletterer brauchen im Käfig besonders viele Klettermöglichkeiten. Als Haustier sollten sie als Einzeltier gehalten werden. Chinesische Streifenhamster vertragen sich zwar lange mit ihren Geschwistern, sind aber in Gruppenhaltung ständig enorm hohem Stress ausgesetzt. Beim Futter sollte auf zuckerhaltige Bestandteile verzichtet werden, da sie anfällig für Diabetes sind.

Campbell Zwerghamster

  • Größe: 7 bis 9 cm
  • Gewicht: 20 bis 50 g
  • Lebenserwartung: etwa 2,5 Jahre
  • Farbe: Graubraun, brauner Aalstrich

Campbell Zwerghamster sind eng mit den Dschungaren verwandt. In der Natur leben sie in Wüsten, Halbwüsten oder im Grasland. Im Gegensatz zu anderen Zwerghamstern sind sie etwas wilder und beißen manchmal, weil sie die Hand für etwas fressbares halten. Deshalb sind sie für Kinder eher ungeeignet.

Campbell Zwerghamster sind oft am Tag aktiv, lassen sich allerdings nicht gerne anfassen oder hochheben. Wie der Chinesische Streifenhamster sind auch die Campbells sehr anfällig für Diabetes.

Roborowski Zwerghamster

  • Größe: 4,5 bis 7 cm
  • Gewicht: 17 bis 25 g
  • Lebenserwartung: etwa 2 Jahre
  • Farbe: sandfarben mit weißem Bauch

Der Roborowski Zwerghamster hat das größte natürliche Verbreitungsgebiet, welches sich über einen großen Teil der Wüste Gobi erstreckt. Sie sind die flinksten und quirligsten Zwerghamster und haben einen etwas eigenwilligen Charakter. Roborowskis haben einen sehr großen Bewegungsdrang, können aber nicht besonders hochspringen. Menschen gegenüber sind sie zwar äußerst friedfertig und beißen selten, lassen sich aber trotzdem nicht gerne hochnehmen.