Ein naturnaher Garten bietet Insekten einen geeigneten Lebensraum. Nützlinge wie nicht-staatenbildende Wildbienen, Solitärwespen, Hummeln und Marienkäfer sind durch Monokulturen und Pestizide in ihrer Art stark bedroht. In einem Garten mit vielfältiger Bepflanzung finden sie genügend Nahrung, Schutz und Unterschlupf zum Nisten. Mit einem Insektenhotel am richtigen Platz leisten Sie ebenfalls einen aktiven Beitrag zum Arten- und Naturschutz, ohne hohe Kosten.
Vorteile von Insektenhotels im eigenen Garten
Die Behausungen ermöglichen nutzbringenden Arten Zuflucht im Sommer und im Winter. Geeignete Varianten aus Naturmaterialien schaffen zusätzliche Nistmöglichkeiten für kleine Krabbeltiere und Brummer. Dem eigenen Garten beschert dies zum einen eine vermehrte Blütenbestäubung und – einige Monate später – eine reiche Ernte. Zum anderen sind die Nützlinge als effiziente Schädlingsbekämpfer in Beeten und Büschen unterwegs.
Auf chemische Substanzen können Sie, in einem von vielen Insekten besiedelten Garten, komplett verzichten. Blattläuse beispielsweise werden durch den Marienkäfer und seine Brut erfolgreich eliminiert. Ein weiteres Plus: Viele Insekten locken größere Tiere wie Vögel oder Igel an. Diese Artenvielfalt ist nicht nur wertvoll für die Natur, sondern reduziert Schädlinge wie Maden, Schnecken oder Raupen um ein Vielfaches. Obendrein sorgt das dekorative Insektenhaus für einen Blickfang im Garten. Optik und Farbenpracht sollten jedoch nicht das maßgebliche Kriterium bei der Auswahl sein.
Artgerechte Unterkünfte für Pollensammler, Falter und Käfer
Insektenhotels besitzen verschiedene Hohlräume, in denen die nützlichen Tierchen nisten können. Interessant sind vor allem vertikale Hohlräume wie markhaltige Stängel, Bambusrohr oder trockenes Schilf. Unterschiedlich große Bohrlöcher in Harthölzern ohne Rissbildung laden die Tierchen zum Nisten ein. Wichtig sind ausreichend tiefe und breite Bohrungen mit einem Durchmesser von zwei bis neun Millimetern und einer Tiefe von mindestens zehn Zentimetern.
Wesentlich sind zudem eine saubere Verarbeitung und Öffnungen ohne scharfe Kanten. Dem Risiko von Verletzungen der feinen Flügel wird auf diese Weise vorgebeugt. Empfehlenswerte Insektenhotels verfügen über hölzerne Elemente und Bauteile aus Ziegel, verzichten aber auf Glas und Füllungen aus Kiefern- oder Tannenzapfen. Zudem bestehen sie aus unbehandelten Materialien oder besitzen Versiegelungen auf Wasserbasis.
Der richtige Standort – entscheidend für den Einzug der Tierchen
Die Besiedelung Ihres Insektenhotels ist – neben geeigneten Materialien – vom richtigen Standort abhängig. Dieser sollte sich in trockener, sonniger Lage befinden, windgeschützt sein und eine östliche oder südöstliche Ausrichtung aufweisen. Insbesondere Wildbienen benötigen ausreichend Freifläche zum Anfliegen der Behausung. Um die Bewohner zu beobachten, ist ein Standplatz nahe der Terrasse durchaus möglich. In der Regel geht von Bienen oder einzelnen Wespen keine Gefahr aus.
Gut geeignet ist die Anbringung des Insektenhotels in einer Höhe ab etwa 50 Zentimetern. Damit ist das Insektenhaus und seine Bewohner ausreichend vor Fressfeinden und Bodenfrösten im Winter geschützt. Eine Aufhängung des Hotels ist ebenfalls denkbar. Die Fixierung sollte sicher und die Lage regen- und windgeschützt sein. Von einer freihängenden Anbringung raten Fachleute hingegen ab. Die nutzbringenden Tierchen meiden hin- und herpendelnde Behausungen.